“Das Shiller-KGV ist eine Kennzahl zur Bewertung von Aktien und setzt den gegenwärtigen Aktienkurs ins Verhältnis zu den durchschnittlichen Unternehmensgewinnen. Diese Weiterentwicklung des klassischen Kurs-Gewinn-Verhältnisses dient zur Einschätzung, ob Unternehmen an der Börse unter- oder überbewertet sind und hilft dabei, Renditechancen bei der Aktienauswahl zu identifizieren. Entwickelt wurde es von dem US-Ökonomen und Wirtschaftsnobelpreisträger Robert James Shiller. Im Kern wird der gegenwärtige Preis eines Anteils am Unternehmen ins Verhältnis zu den inflationsbereinigten durchschnittlichen Gewinnen je Aktie der vergangenen Jahre gesetzt. Beim klassischen Kurs-Gewinn-Verhältnis steht der aktuelle Unternehmensgewinn im Verhältnis zum gegenwärtigen Aktienkurs. Es zeigt, wie viel man für einen Anteil am Gewinn zahlt, wenn man die Aktie jetzt kauft. Kritik am klassischen KGV. Gewinne können stark schwanken und von außerordentlichen Effekten beeinflusst werden, insbesondere in zyklischen Branchen, sowie erheblich vom aktuellen Wirtschaftszyklus abhängen. Durch die Glättung der Daten ist das Shiller-KGV aussagekräftiger. Es wird berechnet, indem das arithmetische Mittel der inflationsbereinigten Gewinne der letzten Jahre durch den inflationsbereinigten Aktienkurs geteilt wird. In der Praxis nutzen Investor*innen das Shiller-KGV meist zur Bewertung einzelner Sektoren oder ganzer Märkte. Es ermöglicht Prognosen der zukünftigen Marktentwicklungen basierend auf historischen Entwicklungen. Bei Einzelaktien kann die Kennzahl eines Unternehmens mit Ergebnissen ähnlicher Unternehmen verglichen werden. Kritikpunkte am Shiller-KGV sind, dass außer der Inflation keine anderen relevanten Wirtschaftsfaktoren wie Zinsen berücksichtigt werden, für Prognosen auf vergangene Gewinne zurückgegriffen wird und Berechnungsmethoden für den Gewinn sich innerhalb eines Zehnjahreszeitraums ändern können. Auch bekannt als CAPE Ratio, steht es für „Cyclically adjusted price-to-earnings Ratio“, zyklisch angepasstes Kurs-Gewinn-Verhältnis. “